STABILE MENGEN BEIM HAUSKEHRICHT – DEUTLICHE ZUNAHME DER DIREKTANLIEFERUNGEN

ABFALLENTWICKLUNG OBERWALLIS 2005

Brig-Glis/Oberwallis. – Die Abfallstatistik des Jahres 2005 weist eine deutliche Zunahme der Kehrichtmenge aus. Insgesamt fielen rund 37’365 Tonnen Abfälle zur Verbrennung in Gamsen an, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 7% entspricht. Dabei er- höhte sich der Anteil des Hauskehrichts nur um 1.5%, derjenige der Direktanlieferungen jedoch um fast 20%; darin sind jedoch knapp 1’400 t Abfälle aus dem Unterwallis enthalten. Ohne diesen Anteil liegt das Wachstum lediglich bei 6.5% resp. 3%.

Abfallentwicklung 2005
Im Berichtsjahr 2005 wurden insgesamt 37’365 Tonnen Hauskehricht, Industrie- und Gewerbeabfälle (Direktanlieferungen), Schlämme und Geheimakten in die Kehrichtverbrennung nach Gamsen angeliefert. Diese Menge liegt um fast 2‘500 Tonnen oder 7% über derjenigen des Vorjahres. Davon entfallen 24’462 Tonnen auf den Hauskehricht, 12’645 Tonnen auf Direktanlieferungen (Industrie- und Gewerbeabfälle), 228 Tonnen auf Schlämme und 30 Tonnen auf Geheimakten. Die drei letztgenannten Abfallgruppen machen zusammen 12’903 Tonnen aus.
Diese deutliche Zunahme geht vor allem auf Kosten der Direktanlieferungen, die sich im Berichtsjahr 2005 um über 2’000 Tonnen oder fast 20% erhöhten, während die Tonnage Hauskehricht bloss um 1.5% zunahm, also praktisch stabil blieb. Das Wachstum bei den Direktanlieferungen ist allerdings um mehr als die Hälfte durch ausserordentliche Zulieferungen aus dem Unterwallis (Betriebsunterbruch Uvrier), im Umfang von rund 1’400 t, bedingt. Ohne diesen Anteil beträgt die Zunahme lediglich 6.5% und bei der Gesamtmenge 3%. Infolge des Brandes im Kehrichtbunker Gamsen (Oktober 2005) mussten 260 t Abfall in Uvrier entsorgt werden; weitere 1’500 t gingen durch den Brand verloren.

Direktanlieferungen
Der Anteil der Direktanlieferungen (Mulden von Transporteuren und Bauunternehmen, Anlieferungen von Gewerbebetrieben und Privaten) hat sich im Jahr 2005 um ca. 2’000 Tonnen erhöht und liegt damit bei insgesamt 12‘645 Tonnen (bzw. 12’903 t inkl. Schlämme und Geheimakten). Wie bereits erwähnt, sind in dieser Tonnage jedoch knapp 1’400 t Lieferungen aus dem Unterwallis enthalten, so dass die tatsächliche Zunahme aus dem Einzugsgebiet Oberwallis lediglich bei knapp 700 Tonnen liegt. Unter Berücksichtigung der regen Bautätigkeit in den Agglomerationen und der noch laufenden Grossbaustellen, bewegt sich diese Zunahme durchaus im Rahmen der Erwartungen. Das Problem der ungenügenden Abfallsortierung hat sich im Berichtsjahr deutlich entschärft. Nach wie vor mangelhaft sortiert sind die Lieferungen einzelner grösserer Baufirmen aus dem Oberwallis. Die Abfallberatung wird in Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung bei diesen Firmen intervenieren und sie nochmals zur Einhaltung der Annahmebedingungen bzw. zur sorgfältigen Sortierung von Bauabfällen anhalten.

Entwicklung nach Monaten
Die Abfallstatistik nach Monaten lässt beim Hauskehricht nachfolgende Tendenzen erkennen: in den Monaten Januar, April, Juli, November und Dezember ist die Abfallmenge rückläufig (mit der grössten Abnahme im Juli um über 5%), in den Monaten März, Mai, Juni, August, September und Oktober steigt die Kehrichtmenge dagegen um bis zu 15.5%, der Monat Februar ist nahezu konstant: per Saldo ergibt dies eine geringfügige Zunahme von 1.5%. Die Wachstumsmonate bei der Kehrichtverbrennung sind in der Regel auch diejenigen mit einer guten touristischen Auslastung, was hinsichtlich des Saisonverlaufs im Wintertourismus gewiss für den Monat März gilt, weniger jedoch für die Monate Mai und Juni.
Bei den Direktanlieferungen ist die grösste Zunahme in den Monaten Mai, Juni und August zu verzeichnen. In den übrigen Monaten ist die prozentuale Steigerung weniger ausgeprägt; eine deutliche Abnahme ist lediglich im Monat Januar (-30%) zu beobachten. Die ausserordentlichen Zunahmen in den Monaten Mai und Juni sind mit den zusätzlichen Lieferungen aus dem Unterwallis zu erklären; ansonsten deckt sich die Mengenentwicklung nach Monaten weitgehend mit dem saisonalen Verlauf der Bautätigkeit.

Jahresbilanz 2005
Die Jahresbilanz der Oberwalliser Abfallbewirtschaftung für das Jahr 2005 entspricht tendenziell derjenigen des Vorjahres. Die Hauskehrichtmenge hat sich, seit der Beteiligung von Täsch und Zermatt, auf einem höheren Niveau stabilisiert, während bei den Direktanlieferungen nach wie vor steigende Mengen zu verzeichnen sind. Gründe für diese Entwicklung sind die allgemeine Konjunkturbelebung, die rege Bautätigkeit und die sich erholende Tourismusbranche. Eine Umkehr dieses Trends ist vorläufig nicht in Sicht und wird wohl auch nur durch vermehrten Umstieg von Gemeinden mit Pauschalgebühr auf verursachergerechte Gebührensysteme zu erreichen sein. Das Potential zur zusätzlichen Abfallverwertung und –verminderung ist jedenfalls im Oberwallis bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Bei den Separatsammlungen muss insbesondere die Preisentwicklung im Auge behalten und die Verwertung organischer Abfälle verbessert werden; die sorgfältige Sortierung von Bauabfällen (Direktanlieferungen) bleibt ein wichtiges Anliegen.
Abschliessend möchten wir uns bei all jenen bedanken, die sich im Jahresverlauf 2005 für die Ziele und Massnahmen einer umweltgerechten Abfallbewirtschaftung eingesetzt haben und sie dazu ermutigen, diese auch in Zukunft beharrlich weiter zu verfolgen.

Brig, 18.04.2006

Abfallberatung Oberwallis

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