INFOBLATT

WISSENSWERTES ÜBER HANDY-RECYCLING

Allgemeines
Die SWICO-Recycling hat im Jahre 2010 ca. 56’594 Tonnen Elektronikgeräte verarbeitet. Mobiltelefone wurden rund 382’000 Stk. gesammelt (rund 18 % der Verkaufszahlen). Im Vergleich zu anderen elektronischen Geräten ist die Rücklaufquote beim Handy-Recycling noch immer unterdurchschnittlich. Obwohl ein Handy ca. 7 Jahre gebrauchsfähig ist, kaufen die meisten Schweizerinnen und Schweizer alle 12 bis 18 Monate ein neues Gerät. Die Rückgabe des alten Handys ist deshalb so wichtig, weil:
1. viele wieder verwertbare Edelmetalle (Kupfer, Aluminium, Eisen, Silber und Gold) und Glas recycelt werden könnnen,
2. äusserst seltene exotische Metalle, wie Tantal, Indium, Palladium und Gallium in Handys stecken. Diese sind gesundheitlich problematisch, aber für die Handyherstellung unverzichtbar. Bei Indium (bedingt die Leitfähigkeit des Glases vom Display) werden bei der starken Nachfrage die weltweiten Ressourcen in ca. 15 Jahren aufgebraucht sein,
3. die enthaltenen Schadstoffe (z.B. Schwermetalle) sicher entsorgt werden müssen.

Herstellung:
Die Rohstoffe stammen aus Abbaugebieten der ganzen Welt. Das grösste Kupfer-Vorkommen findet man in Chile. Andere grosse Lagerstätten liegen in den USA, Russland, Sambia, Kanada und Peru. Für die Handy-Produktion ist China das wichtigste Land, denn von dort kommt eine Vielzahl von Einzelprodukten verschiedenster Bauteile. In Niedriglohn-Ländern (China, Indien, Philippinen, Malaysia, Mexiko) werden Halbfabrikate gefertigt, wie z.B. das Gehäuse, die Stromversorgung, Sende-/Empfangseinheiten, Prozessoren und Lautsprecher. Die Endmontage erfolgt heute aus Kostengründen in günstigen Ländern wie, Rumänien, Ungarn, Türkei. Nach der Installation und Prüfung werden die Geräte verpackt und an die Elektronik-Anbieter in die Schweiz geliefert.

Handy – Recycling:
Je nach Modell enthalten Handys etwa:
56 % Kunststoffe (Gehäuse, Tastatur, Leiterplatten),
25 % Metalle (Leiterbahnen, elektronische und mechanische Komponenten),
16 % Glas und Keramik (Display, Keramikteile),
3 % Sonstige (Flüssigkristalle, Flammhemmer).
Diese Bestandteile sind wiederum aus über 50 Stoffen aufgebaut. 50 % eines Handys können verbrannt und als Energiequelle genutzt werden, 10 % müssen als Schadstoffe
speziell entsorgt werden.

Entsorgung:
Wie bei allen elektronischen Geräten bezahlt die Schweizer Bevölkerung auch für Handys eine vorgezogene Recyclinggebühr (vRG). Somit kann beim Kauf eines neuen Handys das alte an der Verkaufsstelle oder an den ca. 500 offiziellen SWICO-Annahmestellen in der ganzen Schweiz gratis zurückgegeben werden.

Tipps:
Bei jeder Neuanschaffung eines Mobiltelefons stellt sich die Frage, was mit dem alten Gerät geschehen soll. Am einfachsten ist die Rückgabe an den Netzprovider. Das Telefon wird entweder in Entwicklungsländern weiterverwendet oder zur Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe zerlegt. Auf diesem Weg unterstützt man gemeinnützige Projekte, die als Kooperationspartner für jedes zurückgegebene Handy eine Spende erhalten.

Entsorgung im Oberwallis:
Die Eingliederungswerkstätte insieme Bitsch (Tel.: 027/928 63 37, peter.wenger@insieme-oberwallis.ch) nimmt in Zusammenarbeit mit der Abfallberatung Oberwallis über die jährlich durchgeführte Sonderabfall- und Elektrosammlung Handys zum Recyclen an.
Man kann auch jederzeit selbst sein Handy zur Eingliederungswerkstätte insieme- Bitsch, Alteisenhandel Bumann- Visp oder Schriber&Schmid (Ökohof) – Brig bringen. Dort werden die Batterien entfernt und die SIM-Karten herausgenommen und separat entsorgt. Dann werden die Geräte an die IMMARK AG geliefert und die Rohstoffe wiedergewonnen.

Links:
www.swicorecycling.ch
www.inobat.ch

Infoblatt
Dieses Infoblatt kann man als pdf downloaden (pdf)