MEDIENMITTEILUNG

WISSENSWERTES ÜBER TEXTILIEN

Wissenswertes über Textilien
Allgemeines:
• Die Wiederverwertung von Textilien ist ressourcenschonend. Die jährliche Sammelmenge in der Schweiz beträgt ca. 40’000 Tonnen. Die Recylingquote liegt bei ca. 50 %.
• Ein Kleidungsstück hat einen weiten Weg zurückgelegt, bis es schlussendlich in der Textilsammlung landet. Die Herstellung, der Gebrauch und die Entsorgung von Textilien wirkt sich nachteilig auf die Umwelt und die Gesundheit aus:
1. Beim Anbau von Baumwolle in Entwicklungsländern vergiften sich nicht nur Tiere, sondern auch Tausende von Menschen mit Schädlingsbekämpfungs- und Entlaubungsmittel (Quelle: WHO).
2. Bei der Herstellung von Textilien werden riesige Mengen an Wasser verbraucht.
3. Die energie- und chemieintensive Herstellung von Synthesefasern und die Veredelung der Textilien belasten die Umwelt schwer.
4. Die langen Transportwege um die ganze Welt sind sehr energieintensiv.
• Von den grossen Sammelorganisationen werden jährlich 5,7 kg Altkleider und Schuhe pro Kopf eingesammelt.
• Beinahe die gleiche Menge an alten Textilien wird über den Hauskehricht entsorgt.
• Der Rest geht in Second-Hand-Läden, Flohmärkte, regionale Sammlungen, wird verschenkt oder bleibt im Kleiderschrank (ca. 4 bis 6 kg pro Einwohner und Jahr) liegen.

Sammlung:
• In die Sammlung gehören: saubere, noch tragbare Damen-, Herren- und Kinderkleider; Lederbekleidung und Pelze; saubere, noch tragbare Schuhe; Tisch-, Bett- und Haushaltwäsche; saubere Unterwäsche und Socken; Gürtel und Taschen; Feder- und Daunenduvets sowie –kissen.
• Nur ein kleiner Teil der gesammelten Textilien wird in der Schweiz sortiert, der grösste Anteil (80 %) geht unsortiert zu den Zwischenhändlern im Ausland. Danach landen sie etwa zur Hälfte in Osteuropa und in Afrika.

Recycling:
• Ausgediente, veraltete Kleider, die man nicht mehr anziehen will, können noch folgendermassen verwendet
werden:
1. Die Hälfte der gesammelten Kleider ist noch tragbar. Nur ein kleiner Teil davon geht direkt an humanitäre Hilfen; der grösste Teil wird an Sortierzentren und Zwischenhändler im In- uns Ausland verkauft. Dabei erhalten die beteiligten Hilfswerke einen Anteil am Gewinn.
2. Ca. 20 % des Sammelmenge wird zu Putzlappen, Reisswolle oder Isolationsmaterial verarbeitet.
3. Alles andere landet in der Verbrennung
4. Im Ausland werden aus recycelten Naturfasertextilien immer öfter neue Produkte hergestellt.
• Fahrzeugteile, wie Hutablagen, Innenverkleidungen von Kotflügeln werden schon unter Verwendung von Recycling-Textil-Fasern hergestellt.

Entsorgung:
• In der Schweiz sammeln verschiedene Organisationen (Texaid, SoliTex, Schweizer. Verband für Heimarbeit, Satex) Altkleider. Texaid sammelte im Jahr 2010 21’563 Tonnen an gebrauchten Kleidern, Schuhen und Haushaltstextilien. Die angeschlossenen Hilfswerke und regionalen Organisationen erhielten dafür 2,74 Mio. Franken.
• Der Erlös aus dem Verkauf von Altkleidern und –schuhen übersteigt die anfallenden Kosten für die Sammlungen kaum. In den letzten Jahren ist der Preis für Altkleider um ca. 30 – 40 % eingebrochen. Hauptgrund dafür sind die riesigen Mengen an Billigstkleider aus China.

Tipps:
• Nicht jedem Modetrend folgen und beim Kauf auf gute Qualität sowie auf ökologische und soziale Labels achten.
• Sorgfältig mit den Kleidern und Schuhen umgehen, schonend waschen.
• Gut erhaltene Kleider an Bekannte, Kleiderbörsen oder Second-Hand-Läden geben und den Hilfswerken besser direkt eine Geldspende machen.

Links:
www.texaid.ch
www.umweltschutz.ch
www.bafu.ch

Medienmitteilung
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