STABILE MENGEN BEIM HAUSKEHRICHT – ABNAHME UM GUT 3% BEI DER GESAMTMENGE

ABFALLENTWICKLUNG OBERWALLIS 2002

Brig-Glis/Oberwallis.- Die Abfallentwicklung im Oberwallis verhielt sich im Jahre 2002 äusserst stabil. Insgesamt wurden rund 900 Tonnen weniger Kehricht nach Gamsen angeliefert als im Vorjahr. Dabei nahm der Anteil an Hauskehricht mit 17’313 Tonnen nur sehr geringfügig zu, während sich die gewerblichen Abfälle (Privatanlieferungen) um gut 1’000 auf 10’124 Tonnen verringerten, was per saldo eine leichte Abnahme von etwa 3% bei der Gesamtmenge ergibt.

Im Jahre 2002 wurden insgesamt 27’952 Tonnen Hauskehricht, Industrie- und Gewerbeab- fälle (Privatanlieferungen), Schlämme und Geheimakten in die Kehrichtverbrennung nach Gamsen angeliefert. Diese Tonnage liegt um rund 906 Tonnen oder 3.1% unter derjenigen des Vorjahres. Davon entfallen 17’313 Tonnen auf den Hauskehricht, 10’124 Tonnen auf Privatanlieferungen (Industrie- und Gewerbeabfälle), 488 Tonnen auf Schlämme und 27 Tonnen auf Geheimakten.

Entwicklung nach Abfallgruppen und Lieferart
Im Berichtsjahr 2002 verlief die Entwicklung recht einheitlich, was die einzelnen Abfallgruppen und die Lieferart betrifft. Die Menge an Hauskehricht erhöhte sich nur geringfügig, nämlich um 53 Tonnen oder 0.3% – blieb also praktisch gleich wie im Vorjahr; dagegen reduzierte sich der Anteil der Privatanlieferungen (Industrie- und Gewerbeabfälle) um 1’042 Tonnen oder 9.3%; darin sind allerdings gut 1’000 Tonnen weniger ausserordentliche Abfälle als im Vorjahr enthalten, die damals aus dem Unterwallis geliefert wurden (Betriebsunterbruch der SATOM). Unter Berücksichtigung dieser Differenz, blieb auch der Anteil der Privatlieferungen praktisch unverändert. Zunahmen von 76 respektive 7 Tonnen sind bei den beiden übrigen Abfallgruppen, den Schlämmen und Geheimakten zu verzeichnen. Beide Abfallgruppen machen jedoch zusammen nur etwa 2% der Gesamtmenge aus; der Anteil des Hauskehrichts liegt bei 62%, derjenige der Privatanlieferungen bei 36% der Gesamtmenge.

Entwicklung nach Monaten
Diese Jahresbilanz nach Monaten betrachtet, ergibt die typischen Schwankungen zwischen einzelnen Monaten mit Zu- und Abnahmen in starker Abhängigkeit vom Saisonverlauf in Tourismus und Baubranche. Allerdings ist für das Berichtsjahr keine eindeutige saisonale Tendenz zu erkennen: sowohl in den Winter- als auch den Sommermonaten halten sich Zu- und Abnahmen in etwa die Waage. Das stärkste Wachstum verzeichneten die Monate Februar (4.2%), April (7.6%), September (8.3) und Dezember (10%); die stärksten Abnahmen die Monate März (8.1%), Mai (9.7%), August (4.1) und November (3.2%). Die Zunahmen in den Hochsommermonaten Juni und Juli sind sehr gering, im August wurde sogar deutlich weniger (4,1%) Abfall nach Gamsen transportiert, als im Vorjahr; in den übrigen Monaten ist die Kehrichtmenge sehr konstant. Die höchste monatliche Zuwachsrate im Dezember ist aussergewöhnlich, jedoch durch die schlichte Tatsache bedingt, dass erstmals in diesem Monat der gesamte Kehricht der Region Zermatt nach Gamsen geliefert wurde.

Weniger Privatanlieferungen
Anders als in den Vorjahren verlief die Entwicklung bei den Privatanlieferungen (Mulden von Transporteuren und Bauunternehmen, Anlieferungen von Gewerbebetrieben und Privaten), weil diese 2002 erstmals rückläufige Zahlen ausweisen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass im Vergleichsjahr 2001 rund 1’000 Tonnen ausserordentliche Abfällen aus dem Unterwallis angeliefert wurden (Betriebsunterbruch SATOM), die im Berichtsjahr fehlen. Wird das Jahresergebnis 2002 um diesen Anteil korrigiert, ergibt sich bei den Privatanlieferungen ein geringfügiges Wachstum von 30 Tonnen oder 0.3%.

Die stärksten Abnahmen sind dabei in den Monaten Januar, Juni und Juli zu verzeichnen; die grössten Zunahmen im April, November und die höchste Zuwachsrate auch hier im Dezember (74%). Hauptgrund für diese nur geringfügige Zunahme nach jahrelangem kräftigem Wachstum ist sicher die anhaltende wirtschaftliche Stagnation in der Baubranche (Hochbau).

Nach wie vor ein Problem ist die mangelnde Abfalltrennung bei den privaten Lieferungen, indem Wertstoffe (Papier, Karton, Glas etc.) ungenügend von den Verbrennungsabfällen separiert werden. Die Abfallberatung wird deshalb ihre Informations- und Kontrolltätigkeit fortsetzen und intensivieren, um diese Situation zu verbessern.

Positive Jahresbilanz
Die Jahresbilanz fällt damit bei den breiden wichtigsten Abfallgruppen, dem Hauskehricht und den Privatanlieferungen, erfreulich aus, weil die Gesamtmenge stabil gehalten werden konnte. Ein wichtiger Grund dafür ist sicher die stockende Konjunktur, und hier vor allem in der Bau- und Tourismusbranche, die sich in der Regel recht unmittelbar auf die Kehrichtzahlen auswirkt.

Allerdings sind gerade beim Hauskehricht die Abfallmengen seit nunmehr mehreren Jahren sehr stabil, was vor allem als Erfolg der Instrumente Kehrichtsackgebühr und Separatsammlungen zu werten ist. Erfahrungsgemäss kann dadurch nicht nur die Menge des Verbrennungsabfalls reduziert, sondern auch die Abfallsortierung wesentlich verbessert werden. Wie neuere Untersuchungen der Abfallzusammensetzung in anderen Kantonen zeigen, beträgt der Anteil von Wertstoffen im Verbrennungsabfall in Gemeinden mit Pauschalgebühr bis zu 40% und liegt sehr viel höher, als in Gemeinden mit Kehrichtsackgebühr. Unnötig zu betonen, dass eine sorgfältigere Abfalltrennung nicht nur ökologisch Sinn macht, sondern auch zur Einsparung bei den Kehrichtkosten beiträgt: die Tonne separat gesammelter Wertstoffe kommt bedeutend billiger zu stehen, als die Verbrennungs- und Deponiekosten in der KVA.

Wir möchten abschliessend all jenen danken, die sich auch im vergangenen Jahr, sei es als Einzelperson, Gruppe oder Gemeinde, für die Ziele einer umweltgerechten Abfallentsorgung eingesetzt haben und sie dazu ermutigen, ihre Anstrengungen auch im Jahr 2003 fortzusetzen.

Brig, 12.01.2003

Abfallberatung Oberwallis

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